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16.05.2025

Im Gespräch mit Flottweg: Das Xelletor-Austauschprogramm

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Man muss sich vorstellen: Große Klärwerke, die horrende Kosten bei der Entsorgung haben, können mit 2 % TS-Steigerung im Austrag die Entsorgungskosten bereits um 10 % drücken. Das sind oftmals enorme Summen.
Johann Ossner Johann Ossner ist seit 12 Jahren Teil des Flottweg Teams und berät derzeit Kunden als Serviceexperte in der Serviceabteilung.

Mithilfe einer innovativen Konstruktion des Schneckenkörpers hat der Flottweg Xelletor den Abwassermarkt revolutioniert. Aufgrund einer Gitterkonstruktion können Einsparungen bei Energie und Polymerverbrauch erreicht werden, zugleich ist eine bessere Entwässerungsleistung mit Hilfe des Xelletors möglich. Für Kunden, die bereits einen Flottweg Dekanter besitzen und effizientere Ergebnisse erreichen wollen, gibt es die Möglichkeit mit Hilfe eines Rotortauschs die Zentrifuge zu modernisieren. 

 

Johann Osser, Ansprechpartner im Service bei Flottweg, gibt im Interview Antworten auf verschiedene Fragen zum Xelletor-Austauschprogramm von Flottweg. 

 

Die Xelletor wurde 2018 eingeführt und ist nun seit rund 6 Jahren auf dem Markt. Was ist ein erstes Fazit?

Der Xelletor hat sich auf dem Markt etabliert. Insbesondere bei der Klärschlammentwässerung, wo der Xelletor eingesetzt wird, ist für unsere Kunden die Trennleistung besonders relevant. Hierbei stehen die Entsorgungskosten im Vordergrund, sowie der Polymerverbrauch und der Stromverbrauch. Diese bilden die üblichen Bench Marks bei der Anwendung. Der Xelletor hat durch seine Technik diese Bench-Marks im Vergleich zu konventionellen Maschinen in allen Punkten durchweg gebrochen.

 

Wie funktioniert der Austausch von der C-Baureihe auf die X-Baureihe?
Von der C-Baureihe auf die X-Baureihe ist der Austausch sehr simpel. Wir tauschen den Rotor aus, also die drehenden Teile. Der Zeitaufwand dafür beträgt ein bis zwei Stunden maximal, dadurch wird der laufende Betrieb nur kurz beeinträchtigt. Anpassungen an der Steuerungstechnik oder an der Anlagentechnik sind weiter nicht nötig.

 

Was ist das Besondere an der Schnecke der X-Baureihe?

Beim Dekanterbau ist die Teichtiefe von großer Relevanz. Beim Xelletor sprechen wir von einen Supertiefteichkonzept, definiert durch das Verhältnis von Trommeldurchmesser zu Austragsdurchmesser. Je kleiner die Austragsdurchmesser bei gleichbleibenden Trommeldurchmessern ausfallen, umso energieeffizienter arbeiten Zentrifugen. Die Inspiration zur Xelletor Schnecke kommt von der Leichtbauweise von Hochleistungssportwagen und Motorrädern, dadurch ergibt sich eine höhere Steifigkeit der Schnecke. Ganz ohne Schneckenkörper fällt auch die Notwendigkeit weg, eben diesen mit Verschleißschutzbuchsen zu schützen. Bei konventionellen Bauweisen muss der mit Polymer geflockte Schlamm durch den Rohrschneckenkörper durchgeleitet werden. 

 

Warum lohnt es sich für den Kunden eine Xelletor-Schnecken zu verwenden? 

Wie lohnend es für den jeweiligen Kunden ist, die Xelletor Technik zu verwenden, demonstrieren wir ihm am liebsten persönlich vor Ort. Bei einem Versuch werden wir vorübergehend die Xelletor Technik in die C-Maschine einbauen und bei den Versuchen die relevanten Daten sammeln und berichten unserem Kunden darüber. Das gleiche machen wir auch mit der vorhandenen C-Maschine, sodass ein direkter und aussagefähiger Vergleich da ist und anhand dieses Vergleichs kann der Kunde einen Wirtschaftlichkeitsberechnung anstellen und seine Kaufentscheidung darauf stützen.

 

Welche positiven Veränderungen zeigen sich bei den Kunden (z.B. Polymer, Energie)? Wie sind die Resonanzen?

Neben dem Trockenstoffgehalt ist der Polymerverbrauch besonders hervorzuheben, der beim Xelletor deutlich geringer ausfällt. Auch der Stromverbrauch fällt beim Xelletor erkennbar geringer aus, während die Durchsatzleistung deutlich höher sein kann. Durch die Steigerung der Durchsatzleistung, kann man sich Betriebsstunden sparen, was Personalkosten reduziert oder aber, bei ganz großen Klärwerken, kann man Maschinentechnik einsparen, da weniger Maschinen gebraucht werden.

 

Wie alt sind die Rotoren, die ausgetauscht werden?

Die C-Maschinen sind die Maschinen-Typen, die für einen Austausch in Frage kommen. Deren Einführung war Anfang der 2000er-Jahre und die ältesten, die wir ausgetauscht haben, sind auch aus dieser Zeit. Die jüngsten Rotoren, die wir ersetzt haben, sind wenige Monate vor der Markteinführung des Xelletor in Betrieb gegangen. Also da geht das Spektrum von sehr alt bis jung, da ist alles möglich.

 

Was sind die Gründe für einen Austausch?

Im Vordergrund steht ganz klar die Wirtschaftlichkeit, wenn es um den Austausch geht. Wir haben Kunden, die erst wenige Monate zuvor eine C-Maschine installiert haben, die ja ohnehin schon wirtschaftlich auf einem guten Niveau gelaufen ist. Dennoch haben sie durch die Xelletor Technik nochmal ein gewaltiges Einsparungspotenzial erreicht. Als Beispiel: Wenn man sich um 2 % beim Austrags-TS verbessert, macht das für die Entsorgungskosten nochmal glatte 10 % aus. 

 

Wann kann es sinnvoll sein, eine neue Maschine zu kaufen? Wann macht es mehr Sinn den Rotor zu tauschen?

Ob man eine neue Maschine kauft oder in einen Retrofilter investiert, hängt in erster Linie von zwei bzw. drei Dingen ab: Vorweg ist der Zustand der Anlage entscheidend, also wie ist die Fördertechnik, wie ist der Schaltschrank und wie sind die Pumpen und wie ist der Zustand des Gebäudes an sich. Ist das alles gut und kann es noch über viele Jahre verwendet werden, kommt ein Retrofit, also der Austausch des Rotors, in Frage.

Beim Neukauf einer Maschine gibt es einige Rahmenbedingungen, die beachtet werden müssen. Wenn man eine Neuanschaffung macht und eine neue Maschine installiert, dann ist das meistens ein langjähriges Projekt und die Bauphasen gehen über viele Monate. 

Last but not least, ist der Umweltgedanke entscheidend. Denn die Installation einer neuen Maschine geht in der Regel mit einer neuen Anlagentechnik einher und auch an der Bausubstanz wird oft in einem nicht unerheblichen Ausmaß etwas gemacht. Man darf nicht unterschätzen, was da an sogenannter „grauer Energie“ drinsteckt und an Ressourcen. Und all das spart man sich, wenn man nur den eigentlichen Kernteil von der Entwässerungsanlage austauscht. – insofern es die Rahmenbedingungen ermöglichen.

 

Gibt es Erfahrungen im Hinblick auf die Amortisationszeit?

Die kürzeste Amortisationszeit, von der uns ein Kunde berichtet hat, lag bei etwas unter neun Monaten. Man muss sich vorstellen: Große Klärwerke, die horrende Kosten bei der Entsorgung haben, können mit 2 % TS-Steigerung im Austrag die Entsorgungskosten bereits um 10 % drücken. Das sind oftmals enorme Summen. Bei vielen unserer Kunden machen die Entsorgungskosten, von dem entwässerten Schlamm, bereits 80 % der Betriebskosten der Kläranlage aus.

Hier finden Sie das Interview als Video:

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