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29.01.2024

Hochentwickelte Trennung für Fischmehlverarbeitungsanlagen

Die effiziente Trennung von Wasser, Feststoffen und Ölen ist bei Ocean Protein, der einzigen Fischmehlverarbeitungsanlage im US-Bundesstaat Washington, seit fast zwei Jahrzehnten ein reibungsloser Prozess. Das Unternehmen verwandelt „Abfall in Schätze”, indem es zwei einfach zu bedienende Tricanter® einsetzt, um Fischabfälle, die sonst auf See entsorgt oder ins Ausland verschifft würden, in Produkte zu verwandeln, die in der Aquakultur, Tierfutter und Heimtierfutter verwendet werden.

„Einer der Gründe, warum wir uns nicht für herkömmliche Dekanter sondern für die Flottweg Z4E Tricanter® entschieden haben, war, dass unser Produkt mit einem Hochgeschwindigkeitsseparator nicht gut verarbeitet werden kann”, erklärte Rick Crume, Betriebsleiter bei Ocean Protein. „Auf diese Weise konnten wir mit weniger Maschinen alles erreichen, was wir brauchten.  Das war ein wichtiger Punkt für uns.” Ein Tricanter® trennt drei Phasen gleichzeitig, was klassischerweise ein Zwei-Stufen-Prozess ist, bei dem zunächst ein Dekanter Wasser und Öl von Feststoffen trennt, und anschließend ein Abscheider Wasser von Öl.

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Die Tricanter® wurden 2005 installiert, dem Jahr, in dem die Anlage in Hoquiam, Washington, gebaut wurde. Die Anlage produziert durchschnittlich 4.000 T Fischmehl, 670 T Öl und 80 T Knochenmehl pro Jahr. Ocean Protein – ein Schwesterunternehmen von Ocean Gold Seafoods, das über die höchste Volumenkapazität für die Verarbeitung von Fisch an der Westküste verfügt – setzt sowohl auf technologische als auch nachhaltige Innovationen in der Branche.

 Das Unternehmen ist sich bewusst, dass sein Streben nach verbesserter ökologischer Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Entwicklung und der Bereitstellung lokaler Arbeitsplätze große Herausforderungen birgt. An erster Stelle steht hierbei die Minderung und Begrenzung von Gerüchen, die ein natürlich auftretendes Nebenprodukt der Fischmehlverarbeitung sind. Gerade zu Beginn gab es Schwierigkeiten, die damals geltenden Standards der Branche zur Geruchshemmung an die besonderen Bedürfnisse einer Gemeinschaft anzupassen, in der Industrie und Privathaushalte eng nebeneinander existieren. In Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden wie der Olympic Region Clean Air Agency (ORCAA) und dem Department of Ecology (DOE) hat Ocean Protein mehr als 5 Millionen US-Dollar in die Weiterentwicklung neuer Technologien zur Geruchshemmung investiert.

Dieses Engagement führte dazu, dass die DOE in einem Bericht aus dem Jahr 2007 feststellte, dass Ocean Protein „die beste verfügbare” Technologie zur Geruchskontrolle einsetzt. Und das Unternehmen verbessert seine Prozesse weiter, um sicherzustellen, dass die Vorteile, die es für die Gemeinschaft bringt, nicht durch negative Auswirkungen seiner Prozesse aufgehoben werden.

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Der Prozess der Fischmehltrennung

Crume erklärte, dass die Fischabfälle im Wesentlichen gekocht werden – ähnlich wie ein Braten. So wie dieser Bratensaft im Tiegel hinterlässt, verliert auch Fisch im Garprozess „Säfte”. Dieser „Saft“ wird anschließend verarbeitet, um das Öl daraus zu entfernen. Bei der weiteren Verarbeitung der Flüssigkeit wird alles verbleibende Protein zurückgewonnen, um daraus Fischmehl und lösliche Fischprodukte herzustellen.

„Zuerst kochen wir den Fisch, dann pressen wir ihn, um einen Teil der Flüssigkeit und Feuchtigkeit zu entfernen”, erklärte er weiter. „Das entstehende feste Material wird in einen Trockner geleitet und dort getrocknet. Alles, was abgepresst wird, geht an den Flottweg Tricanter®. Das ist der Schlamm mit allen Ölen, Wasser und Feststoffen. Wir verwenden den Tricanter®, um Wasser, Feststoffe und Öl zu trennen. Die Feststoffe gehen zu dem übrigen festen Material zurück in den Trockner. Das Wasser fließt zu einem Verdampfer und das Öl wird in einen Fischöltank geleitet. Wir müssen nichts weiter tun. Das Produkt geht direkt aus dieser Anlage in den Massenverkauf.”

Ocean Protein installierte die beiden Z4E Tricanter® beim Bau des Werks 2005. Die gleichen Maschinen laufen seitdem unverändert effizient und wartungsarm. „Wir können nur mit einer bestimmten Durchlauf- und Drehgeschwindigkeit arbeiten. Nachdem wir die beste Konfiguration für unsere Zwecke gefunden haben, haben wir den Prozess weiter perfektioniert und haben keine Probleme”, sagte Crume. „Die Tricanter® sind sehr wartungsarm. Kleine Wartungsarbeiten können wir hier vor Ort durchführen. Wenn jedoch eine Maschine ausgewuchtet werden muss oder eine kompliziertere Reparatur erforderlich wird, was nicht oft der Fall ist, schicken wir sie an Flottweg. Von dort erhalten wir sie mit einem vollständigen Inspektionsbericht, Empfehlungen und Bildern zurück. Es ist ein sehr reibungsloser Prozess.”

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Funktionsweise der Technologie

Beim klassischen Trennverfahren werden Feststoffe von einer Flüssigkeit oder zwei Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichte von einander getrennt. Aber oft ist beides erforderlich. Der Tricanter® ermöglicht die kontinuierliche Trennung von drei Phasen (fest-flüssig-flüssig) in einem einzigen Prozess. Dies ist effizient bei der Behandlung von Ölschlämmen, bei der Stärkeproduktion und bei der Fettrückgewinnung.

Vor über 40 Jahren hat Flottweg den Tricanter® entwickelt, um drei Phasen in einem einzigen gleichzeitigen Prozess zu trennen. Voraussetzung dafür ist, dass die Flüssigkeiten ineinander nicht löslich sind, unterschiedliche Dichten haben und die Feststoffphase das höchste spezifische Gewicht hat. Auf dieser Basis erzielt das speziell entwickelte Laufradsystem optimale Abscheideergebnisse.

Die dreiphasige Trennung bietet dem Anwender mehrere Vorteile. Durch die Kombination der Prozessschritte entfallen zusätzliche Trennschritte, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt. Neben seiner hohen Selektivität ist der Tricanter® aufgrund seiner Vielseitigkeit besonders praktisch. Er kann jederzeit an wechselnde Bedingungen im Zulauf angepasst werden.

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Der Aufbau und die Funktion der Flottweg Dreiphasenzentrifuge ähneln der eines Dekanters (Zweiphasentrennung). Aufgrund der Zentifugalkraft setzen sich Feststoffe an der Innenwand der Trommel ab. Die Schnecke sorgt für deren Weitertransport. Der Unterschied zum Dekanter liegt im Austrag von zwei unterschiedlichen Flüssigphasen. Beim Tricanter® wird die schwere Flüssigphase unter Druck über ein einstellbares Laufrad und die leichte Flüssigphase über die Schwerkraft abgeführt. Das Laufrad ermöglicht eine genaue Einstellung der Teichtiefe während des Betriebs und eine schnelle, präzise Anpassung an sich ändernde Bedingungen im Zulauf – ohne Unterbrechung des laufenden Betriebs.

Der Tricanter® ist durch seine anwendungsoptimierte, kompakte Bauweise besonders einfach zu bedienen und zu warten. Eine vollmotorische Laufradeinstellung ist über einen durch die HMI gesteuerten Stellantrieb möglich. Um jedem Kunden die am besten geeigneten Geräte und Prozesse liefern zu können, analysiert Flottweg in der Machbarkeitsphase in seinen hochmodernen Laboren das Probenmaterial des Kunden. Für jede spezifische Aufgabe wird das passende Trennsystem individuell zusammengestellt.

Ergebnisse

Bevor er zum neugegründeten Unternehmen Ocean Protein stieß, hatte Crume bereits bei einer anderen Firma die Effizienz und Vorteile des Tricanter® kennengelernt.  „Für mich war die Wahl des Tricanter® eine logische Entscheidung“, sagte Crume. „Wir haben die Dekanterzentrifugen bei Ocean Protein installiert und haben es nie bereut. Die Schulung für unser Anlagenpersonal verlief reibungslos und die Wartung ist nach wie vor etwas, worüber wir uns nicht zu viel Gedanken machen müssen. Fast 20 Jahre nach dem Ersteinbau arbeiten sie noch genauso effizient wie 2005.”

Autor: Daniel Lakovic, Business Development Manager bei Flottweg Separation Technology Inc.

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